Samstag, 4. Juni 2011

Fazit

Ich kann es kaum glauben wie schnell die 8 Monate vorbei gegangen sind.  Übermorgen fliege ich schon wieder zurück.
Und weil ich morgen die meiste Zeit im Bus sitzen werde und dann packen muss, schreibe ich heute schonmal ein kleines Fazit.
Ein Jahr Auszeit zu nehmen und hierher zu bekommen war wohl eine der besten Entscheidungen, die ich je getroffen habe.  Ich wollte meinen Kopf frei kriegen- das habe ich getan: Ich kann mich noch genau an den Zeitpunkt auf dem Weinfeld erinnern, an dem mir auffiel, dass ich nichts mehr habe an das ich denken muss und nichts mehr zu analysieren habe. Ein tolles Gefühl und eine Premiere in meinem Leben.
Die Arbeit ohne jegliche Verantwortung- v.a. auf dem Weinfeld und auf der Farm- fand ich super. Entspannend und befriedigend zugleich.
Und dass man gewisse Dinge nicht auf "Teufel komm raus" verarbeiten kann, sondern dass manchmal nur die Zeit die Wunden heilt habe ich auch erkannt. Und das ist absolut in Ordnung so, wenn man die Erkenntnis einmal gemacht hat.
Die nächsten Jahre sind so grob geplant, allerdings ohne jeglichen Druck und durchaus flexibel. Sagen wir es mal so: Ich weiss jetzt, wo ich hin will. Und das lassen wir jetzt mal so im Raum stehen.
Veränderungen sind eingetreten und weitere werden folgen, wenn ich wieder zurück bin.
Ich war nicht  ein einziges Mal krank und habe nur einmal eine Cetirzin für die Hauststaubmilbenallergie einnehmen müssen (im Gegensatz zu täglich zu Hause, jetzt nehme ich die 99 übrigen Tabletten, die ich mitgebracht habe, eben wieder mit zurück).
Ich habe so viele Menschen kennengelernt, und einige davon sind mir sehr ans Herz gewachsen und Freunde geworden. Allen voran Ronja, die ich an meinem ersten Tag in Auckland kennengelernt habe. Dann Marie, die ich in Paihia getroffen habe und mit der ich Weihnachten in Takaka verbracht habe, zusammen mit Anabel (aus dem Salmon Farm Cafe). Julia "aus" Wanaka, Marlene darf ich nicht vergessen und natürlich Denis, Ulrike und Gael vom Hawkshead Vineyard. Und George und die Leute von der Snow Denn Lodge. Um mal die Wichtigsten zu erwähnen.
Die beste Zeit hatte ich (wie immer) an der Golden Bay mit den Mädels in Annie´s Nirvana Lodge über Weihnachten und Sylvester.
Die schlechteste Zeit hatte ich in Picton- mit einem Kakerlaken-Hostel, einem furchtbaren Job und der Sitauation mit meiner Schwester und den Kids in Tunesien.
Aber reden wir lieber von den schönen Dingen, die überwogen haben.

Und hier kommt meine neue Top 5 der Lieblingsorte:
1. Takaka und Golden Bay
2. Wanaka und Mount Aspiring National Park
3. Glenorchy
4. Methven
5. Coromandel Peninsula

Lieblingsessen:
Scones

Lieblingsgetränk:
Kann mich nicht entscheiden zwischen L&P und Ginger- Beer

Lieblingsstadt:
Nelson

Lieblingshostel:
Annie´s Nirvana Lodge

Lieblingstier:
Kea

Lieblinglied:
"Love, love, love"- Avalanche City

Lieblingsradiosender:
New Zealand´s Classic Hits

Lieblingswanderungen:
1. Wainui Inlet zu Taupo Point/ Golden Bay
2. Rakaia Gorge/ Methven
3. Roy´s Peak Track/ Wanaka

Ja, und Lieblingsland: Neuseeland. Ganz klar.
Warum ich nicht noch länger hier bleibe? Kombination aus verschiedenen Gründen.V.a. weil es im Winter hier kaum noch Jobs gibt: Die Erntezeit ist vorbei, angepflanzt wird aber auch noch nichts, es ist Nebensaison, somit  auch im Tourismus kaum Jobs.. Das Einzige, was man machen könnte wäre in einer Stadt (uargh!) oder in einem Skigebiet arbeiten. Was v.a. heißen würde Bar- oder Restaurantarbeit, und davon habe ich absolut die Nase voll. Mal ganz abgesehen davon, dass man sich da etwas abfrieren würde, da, wie schon so oft erwähnt, die Häuser nicht isoliert sind, es aber auch keine Zentralheizung sondern meist nur einen Ofen gibt.
Und bei uns ist Sommer! Und meine Schwester kommt mit den Kids aus Tunesien zurück. Und mein Cousin aus England heiratet in 2 Wochen seine Nina, das darf ich einfach nicht verpassen.
Und das Gute ist, dass meine Zeit in Neuseeland zwar (für dieses Mal) vorbei ist, aber mein Jahr Auszeit noch nicht:-) Habe also noch 4 Monate frei und Zeit, die Veränderungen, die ich geplant habe, umzusetzen bevor der Alltag wieder los geht.
Und in Neuseeland war ich sicherlich nicht zum letzten Mal. Ist einfach mein Land.
Was ich vermissen werde neben der absolut atemberaubenden Landschaft und Natur sind die Menschen hier, ihre Freundlichkeit, Offenheit und Lockerheit- "laid back" eben. Ich werde mein L&P und Ginger- Beer vermissen und Scones. Ingwer-Tee. Pasnip. Gesalzene Butter. Das Southern Cross. Und das Gezwitscher der Tuis und Bellbirds, das Silver Fern, das das Waldbild hier prägt. Die Möglichkeit, egal wo man ist wunderschöne Wanderungen machen zu können durch unberührte Natur. Und die Freiheit, die ich hier habe, keine Verpflichtungen, keine Verantwortung und einfach nur so in den Tag hineinzuleben, wie man gerade so möchte.
Und worauf ich mich freue? Sagen wir es mal so: Sobald ich gelandet bin in Frankfurt werde ich zum Bäcker gehen und mir eine Brezel kaufen. Und dann daheim beim lokalen Bäcker mein Lieblingsbrot kaufen. Und ganz, ganz viel richtiges gutes deutsches Brot essen (werde bestimmt jahrelang freiwillig kein Toastbrot mehr anrühren). Und Käse mit Geschmack. Und Spätzle, KÄSEspätzle! Und Knödel will ich mal wieder haben.
Und neben dem Essen freue ich mich auf meine Familie, v.a. auf meine Schwester und die Kids und auf die Hochzeit meines Cousins. Und auf meine Freunde und gemütliche Quatsch- und Videoabende. Und mein eigenes Zimmer und einen Kleiderschrank und dass ich nicht mehr aus dem Koffer leben muss.
Und somit ist der Blog quasi am Ende. Ich werde noch einen weiteren Eintrag mit einem kleinen Rückblick machen, aber wenn alles nach Plan läuft ist das dann der letzte Eintrag.
Mir hat es Spaß gemacht den Blog zu schreiben und ich hoffe es hat Euch gefallen. Ich sehe die meisten von Euch ja dann bald wieder.
Bis denn dann :-)

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