Donnerstag, 24. März 2011

Glenorchy, jetzt richtig schön

Ich war jetzt schon zweimal am westlichen Ende des Lake Wakatipu in und um Glenorchy und jedes Mal hatte ich schlechtes Wetter erwischt. Das habe ich irgendwie nicht auf mir sitzen lassen wollen. Habe den Wetterbericht gecheckt und mir gestern spontan frei genommen, da es herrliches Wetter werden sollte und bin nochmal nach Glenorchy gefahren.
Es hat mich umgehauen!!!
Das hier wird ein Eintrag mit vielen, vielen, vielen Bildern, denn ich konnte mich nicht entscheiden, welche ich einstellen soll und deswegen sind es so viele. Ich glaube ich habe noch nie so viele Bilder an einem Tag gemacht.
Bin recht früh losgefahren (sind etwa 100 km von Cromwell nach Glenorchy) um den ganzen Tag zu nutzen.
In Glenorchy angekommen bin ich erstmal zum See runter, ans Pier, wo die Hütte steht, die während den Überflutungen von 1999 zerstört und danach wieder aufgebaut wurde und die auf sämtlichen Postkarten von Glenorchy zu sehen ist.
Und hier stehen die Bäume im Wasser, die mich so faszinieren und die ich schonmal gepostet habe (ihr könnt die Bilder mit dem letzten Glenorchy/Kinloch- Eintrag vergleichen- ist aber echt kein Vergleich!).


Vom Pier aus fährt regelmäßig ein Watertaxi nach Kinloch, wo ich das letzte Mal übernachtet habe.


Glenorchy hat nur etwa hundert Einwohner, ist aber mittlerweile einer meiner Favoriten in NZ, hier könnte ich es definitv aushalten.

So, und dann bin ich noch ein Stückchen weiter in die Berge gefahren.


Man beachte die Schafe auf dem unterem Bild.
Es gibt dort viele tolle Wanderungen und es war ziemlich schwierig mich zu entscheiden, welche ich machen will.
Im Endeffekt habe ich dann eine Teilstrecke des Routeburn Track gemacht, einer der beliebtesten Mehrtageswanderungen in NZ. Noch schnell auf die Toilette gehüpft...

...(man beachte Punkt 3, den find ich super), mit insektenschutz eingesprüht und los ging´s.
Die Wanderung führt an einem Fluss entlang...

... an Wasserfällen vorbei....

...über mehrere Hängebrücken durch einen herrlichen Wald. Das Licht hier war total schön, es ist sehr schwer, das auf einem Foto einzufangen,aber auf dem hier kommt es ganz gut raus.

Hier habe ich kurz ein Päuschen gemacht, in der Sonne am Flussbett.

Und dann hatte ich eine tolle Begegnung-mit einem Vogel.

Der war unglaublich zahm, hatte null Angst vor mir und kam direkt zu mir hin, hat sogar meine Schuge angepickt. Ich saß da bestimmt eine halbe Stunde auf dem Boden und hab ihn beobachtet, und er mich. Keine Ahnung, was für ein Vogel das war, aber ich werde es noch herausfinden.
So, und dann kam ich zur Routeburn Flat, mein persönliches Ziel für die Wanderung.
Alles meins!
War toll, der Wald lichtet sich plötzlich und man kommt auf diese Ebene mit diesen Ausblicken.


Hier gibt es auch eine Hütte, in der man übernachten kann, wenn man den vollen Track machen will. Ich habe dann umgedreht und bin wieder zurück gelaufen, war echt toll!
Und jetzt kommt noch mein absolutes Highlight. Auf dem Rückweg (zwischen Glenorchy und Queenstown) habe ich an einem Aussichtspunkt angehalten, von dem aus man den vollen Blick auf den "Head of Lake Wakatipu" hatte:


Das war - und jetzt gehen mir schon wieder die Superlative aus- zu schön um wahr zu sein. Ich habe mich entschieden hier zu bleiben, bis die Sonne untergeht, das waren noch 2 Stunden, und habe es einfach nur genossen.
Und gelohnt hat sich die Warterei auch:


Das war bisher einer der besten Tage, die ich hier hatte. Habe mir auch heute noch frei genommen, um mich von gestern zu erholen und schwebe immer noch auf Wolke 7.

Mittwoch, 16. März 2011

Mehr über den Weinbau

Sodele, back to work. Ein Bild möchte ich Euch noch zeigen vom Rückweg von Kinloch nach Gibbston:

Und da es ja so viel Neues gerade nicht gibt wollte ich Euch ein bissle mehr von meiner Arbeit erzählen.
Als Erstes muss ich mal sagen, dass ich es echt unglaublich finde, wieviel Arbeit in so einer Flasche Wein steckt. Es ist mir unbegreiflich wie man in Deutschland eine Flasche Wein für unter 2 Euro bekommen kann.
Man ist das ganze Jahr auf dem Weinfeld beschäftigt, es gibt immer Arbeit. Pflanzen beschneiden, die Ranken so hinmachen, dass sie dann auch so wachsen wie man es möchte, Drähte spannen, an denen die Reben entlangranken können, diese Drähte dann regelmäßig umspannen, damit die Reben nach oben wachsen und nicht kreuz und quer. Und die Drähte zusammen clippen. Und dann kam ich ins Spiel als man die Blätter entfernen musste, die sogenannten "Schultern" abschneiden musste (sind so zusätzlich Triebe, die nur grüne unreife Trauben produzieren, die nicht reif werden aber Energie wegnehmen) und die überschüssige Frucht abschneiden musste. Ich muss gestehen, ich weiss nicht, wie das alles auf Deutsch auf fachmännisch heisst, aber hier nent man das "Pruning", "Wire-Lifting", "Cane-Straightening", "Clipping", "Shouldering", "Leaf- Plucking" und "Fruit-Dropping".
Ach ja, und dann gibt es noch so kleinere Jobs wie den gesamten Rasen zu mähen (mit so einem Mini-Traktor, wie bei Forest Gump, macht voll Spaß), Unkraut (v.a. Disteln) zu jäten und Netze aufzuspannen.
Die Netze haben wir vor 2 Wochen aufgespannt, damit die Vögelchen uns nicht die ganzen Trauben wegessen, jetzt wo sie reif sind. Sieht zwar nicht mehr so schön unberührt aus jetzt, aber ist halt nötig:

Unter den Netzen sieht das dann so aus:

Zum Glück bin ich so klein, da muss ich mich unter den Netzen gar nicht bücken, größere Menschen hätten da bald Rückenschmerzen.
Ja, und Harrison ist auch immer dabei.

Hier steht er an der Stelle, wo Ulrike und Denis demnächst ihr neues Haus hinbauen. Ist aber auch gut, dass er da ist, ich habe immer so viel Zeug dabei. Hab ja schonmal kurz erwähnt, dass es nachts schon ganz schön abkühlt und morgens ist es so frisch, dass ich mit Hose, Regenhose, T-Shirt, fleece, Gore- Tex-Jacke, Gummistiefeln und 2 Paar Socken und Mütze anfange zu arbeiten. Spätetstens gegen 11 Uhr ziehe ich dann alles bis auf Hose und T-Shirt aus. Und dann muss ich mich entschieden ob ich zuerst ein Spray gegen die lästigen Sandflies auftrage oder die Sonnencreme. Dann wechsle ich meistens auch zu meinem Sonnenhut, damit ich keinen Sonnenstich bekomme.
Dann bauen wir ja im Gibbston Valley 2 verschieden Weine an, Pinot Grigio und Pinot Noir (Bioprodukt). Auf einem gemietetem Weinfeld in Cromwell bauen sie auch noch Riesling an (der sagenhaft schmeckt), aber da arbeite ich nicht. Der Pinot Grigio wird im gleichen Jahr , in dem er geerntet wird in die Flaschen gepackt und verkauft, der Pinot Noir reift ein Jahr im Fass und dann noch ein Jahr in der Flasche, kommt also erst 2 Jahre später in die Läden. Hier mal ein Bild vom Pinot Noir, der schon fast reif ist.

Ich mag allerdings den Pinot Grigio lieber, als bekennender Weissweintrinker sowieso, aber auch weil er so viel mehr Arbeit macht, der braucht einfach mehr Zuwendung, weil er nicht so schön wächst (dafür hassen ihn die meisten, aber ich mag ihn deswegen lieber). Und jetzt hat gerade der Pinot Grigio noch ein anderes Problem: Er hat Botrytis, oder Edelfäule. Man kann aus Weissweintrauben mit Botrytis auch  oder Auslesen oder Beerenauslese herstellen, aber das wollen wir nicht, wir wollen ja unseren Pinot Grigio haben. Deswegen habe ich Tage damit verbracht jedes einzelne Traubenbündel anzuschauen und die mit Schimmel rauszuschneiden, mit dem Traktor wegzufahren und zu vergraben, damit die Sporen sich nicht verbreiten. Ich hoffe es bringt was, wäre schade drum.
Jaja, jdenfalls rupfe ich momentan wieder Blätter von der Westseite des Pinot Noir, danach werden wir sehen was als Nächstes ansteht.
Macht mir immer noch total Spaß, bleibe hier noch eine Weile. Hab das Gefühl endlich richtig angekommen zu sein.

Freitag, 11. März 2011

Kinloch und Lake Sylvan

Nachdem es heute Morgen noch heftig geregnet hat war ich echt glücklich als es mittags nochmal aufgeklart hat.
Bin dann noch ein bissle Wandern gegangen, und die Bilder und somit auch der Grund, warum ich unbedingt hierher wollte, möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten.


Das letzte Bild ist übrigens der Ort, wo die Szenen aus den "Dead Marshes" aus Herr der Ringe gedreht wurde, nur dass es damals viel nasser war.
Jedenfalls waren es 20 km Schotterstrasse bis zum Ausgangspunkt meiner Wanderung, die mit einer Hängebrücke über ein Flüsschen anfing...

.. und zu einem See, dem Lake Sylvan ging.

Ich muss sagen mir gehen so langsam die Worte aus, wie ich das beschreiben soll, habe schon so oft atemberaubend, wunderschön, herrlich und unglaublich gesagt, dass es langsam bestimmt schon nervt. Ich denke aber unglaublich trifft´s am besten, denn man glaubt es wirklich nicht, wenn man da steht und das sieht. Es haut mich jedes Mal wieder um.
Zurück in Kinloch war ich nochmal ein bissle am Seeufer (Lake Wakatipu).

Und abends gab es jetzt noch so richtigen Kitsch:

Aber da steh ich ja drauf!
Morgen werde ich wieder zurück fahren und auch noch ein paar Stündchen arbeiten, ich fahre ja eh am Vineyard vorbei . Nochmal zu dem Wort Vineyard, habe ja den lieben langen Tag beim Arbeiten Zeit über wichtige und unwichtige Dinge nachzudenken und habe mir darüber Gedanken gemacht. Eigentlich übersetzt man das mit Weinberg, denn in Deutschland wird Wein ja immer am Berg angebaut, da die Sonne schwächer ist. Hier ist es halt ein Weinfeld, aber das Wort gibt in Deutsch eben nicht. Auf La Gomera zum Beispiel ranken die Reben sogar am Boden entlang, und nicht an Drähten nach oben, denn da ist ja so gut wie immer nur pralle Sonne und deswegen werden die auch am Boden reif. Da heißt es bestimmt auch Weinfeld. Könnte Euch noch ewig von Reben und Weinanbau erzählen,lerne gerade viel darüber, ist aber vielleicht nicht für jeden interessant. Ich benutze jetzt halt einfach immer das Wort Weinfeld, das gefällt mir!

Mittwoch, 9. März 2011

Glenorchy/Kinloch

Ha, ich poste was das zeug hält. Habe endlich mal wieder richtiges Internet und das nutze ich voll aus.
Bin ja heute von Queenstown nach Glenorchy gefahren. Das liegt am westlichen Ende vom Lake Wakatipu. Leider ist das Wetter schlecht geworden ,aber ich bin ja noch etwas hier und vielleicht lichtet es sich noch.
Trotzdem finde ich die Bilder gut, etwas düster, aber das hat auch etwas.
Das hier ist in Glenorchy. Ist ein kleines Dörfchen mit ein paar Cafes, ich glaube nur einem Hotel und ein paar Häusern. Von hier aus kann man, bei gutem Wetter (gut, auch bei schlechtem Wetter, aber nicht ich) super Walking Tracks machen.
Man sieht, dass es langsam Herbst wird hier, die Gipfel der Berge sind schon wieder schneebedeckt und nachts kühlt es auch schon ganz schön ab.
Kinloch liegt gegenüber von Glenorchy, am anderen Ufer. Mit dem Boot wären es nur 5 Minuten, mit dem Auto sind es 25 km, da man um die ganzen Flüsse, die in den Lake Wakatipu fliessen, herumfahren muss.
Aber die Strecke mit dem Auto ist toll:

Ja, und in Kinloch gibt es wirklich gar nichts, ausser das Hostel (inklusive Restaurant und Cafe und Spa Pool) und einem Haus. Und einem Campingplatz. Genau was ich gerade brauche, nichts. Das Hostel hat direkten (See-)Strand- Zugang.

Gefällt mir hier. Jetzt muss nur noch die Sonne morgen ein bissle rauskommen damit ich Wandern gehen kann, dann wär´s perfekt.

Queenstown

Weil ich in den letzten beiden Wochen so viel gearbeitet habe und nur 2 Tage frei genommen habe, habe ich jetzt (habe habe habe) unter der Woche ein bissle frei und bin gestern für eine Nacht nach Queenstown gefahren. Da habe ich mich mit Nadine getroffen (die regelmäßigen Leser erinnern sich vielleicht, Nadine ist mein Zwilling, mit der ich in Methven (ich vermisse Methven immer noch) im Hostel gearbeitet habe).
Nadine hat mittlerweile Besuch von ihrer Tanja bekommen (da wir ja quasi identisch sind war es nicht verwunderlich, dass sie auch eine Tanja hat, und um nicht durcheinander zu kommen nennen wir unsere Tanjas "meine" und "Deine" Tanja). Und die beiden reisen jetzt zusammen rum und haben mich besucht.
Queenstown ist sehr schön am Lake Wakatipu gelegen.
Es ist nur schade, dass es so touristisch ist, die Bungee-Jumping, Sky-Diving, Jet-Boating, Wild Water Rafting- Hochburg Neuseelands. Unglaublich viele Leute dort, aber eben auch sehr schön.
Wir waren dann heute Morgen noch in der Stadt Shoppen und ich war endlich mal beim Friseur. Und dann habe ich mich daran erinnert, dass es hier einen Laden gibt, der britische Spezialitäten verkauft, den habe ich vorletztes Jahr entdeckt, und die haben u.a. Irn Bru, das schottische L&P, da musste ich mir sofort ein paar Dosen kaufen.

Das hat mich sehr  sehr glücklich gemacht. Oh, man beachte das Jetboat im Hiintergrund. Urgh!
Und dann gab´s zum Abschluss auch endlich mal wieder noch einen Starbucks Vanilla Latte, hatte schon seit Auckland (5 Monate!!!) keinen mehr.

Das ist Nadine´s Tanja, Nadine und noch so jemand, mit Starbucks Coffee :-)
Noch ein paar Eindrücke von Queenstown:


Ja, und dann sind die beiden weiter zum Milford Sound gefahren und ich nach Glenorchy und dann weiter nach Kinloch, leider direkt in dieWolken rein. Ist aber trotzdem sehr schön, wie Ihr dann im nächsten Post sehen werdet.

Gibbston Valley Winery Summer Wine Festival

Letzten Samstag war hier im Gibbston Valley ein großes Konzert im Rahmen des Wine Festivals. Es waren 15.000 Leute da...
..., die meisten Hippies, oder als Hippies verkleidet, wie Gael, bei der ich wohne.
Die Bands waren aus den 70ern, Dr. Hook und Creedence Clearwater Revisited. Wem das jetzt nichts sagt, man kennt die Lieder. War echt cool.
Hier noch ein kleines Video dazu.
Ach ja, und dann wollte ich Euch noch Molli zeigen, Gael´s Hund. Ist ein sogenannter "Schleifenhund", wie mein Onkel solche Hunde nennt, weil sie eben meistens ein Schleifchen im Haar haben.
Eigentlich mag ich ja solche Hunde nicht so besonders, aber die arme Molli kann ja nichts dafür, dass sie ein Schleifenhund ist. Und sie ist echt süß, bellt kaum, spielt viel und riecht nicht.