Als ich im Oktober mein Jahr Auszeit begonnen habe, habe ich mir geschworen ein Jahr lang kein Krankenhaus von innen zu sehen. Hat nicht geklappt. Aber keine Angst, es ging nicht um mich. In dem Hostel in Methven haben neben mir und Nadine noch Tara (aus Japan) und Karina (aus Chile) gearbeitet. Karina hatte seit Tagen Zahnschmerzen und wir haben sie irgendwann zum Zahnarzt geprügelt. Sie hatte einen infizierten Zahn, der gezogen wurde. Als sie ins Hostel zurückkam war ihr kalt (bei über 30 Grad draußen) und sie hatte Schüttelfrost. Nachdem wir sie ins Bett gepackt hatten bekam sie dann - natürlich- Fieber und wurde tachykard. Wir haben dann einen Krankenwagen gerufen, der sie ins nächste Krankenhaus gebracht hat- und ich wollte eigentlich echt nicht mit (Enrique ist ja schon als Übersetzer mitgefahren, weil Karina nur Spanisch spricht) , aber ich konnte ja auch schlecht Nein sagen, als ich darum gebeten wurde.
Also hab ich dann erstmal einen neuseeländischen Krankenwagen von innen gesehen, nagelneu, und das Beste waren die (von außen getönten) Panorama- Fensterscheiben. Echt cool, da kann man wenigstens etwas sehen, wenn man drinnen sitzt, nicht so wie bei uns, wo die Rückfahrten ins Krankenhaus immer ewig langweilig sind.
Im Krankenhaus angekommen ging´s in die Notaufnahme- großes Schild "ER" :-)
Und dann hab ich mir gedacht, irgendwie ist das anders hier, nur was? Und dann ist´s mir aufgefallen: Keine Patienten. An einem Freitag Abend ist die Notaufnahme leer! Somit hatten wir 3 Krankenschwestern und einen Arzt für uns und alles ging recht gemütlich zu. Gut, wenn man die Zeit hat...
Ansonsten war alles recht ähnlich wie bei uns auch, sogar viele gleiche Medikamente und Geräte, war ganz interessant. War aber trotzdem heilfroh, als wir wieder gegangen sind.
Die arme Karina ist mit einer beginnenden Sepsis 3 Tage lang im Krankenhaus geblieben zur i.v.-Antibiose und ist jetzt wieder zurück im Hostel aber immer noch nicht ganz auf der Höhe. Was so ein Zahn alles anrichten kann, hey.
Jedenfalls sah so mein letzter Abend in Methven (bzw. im Krankenhaus in Ashburton) aus. Mag hier nicht weg, es gefällt mir echt gut. Aber irgendwoher muss man ja Geld bekommen, habe keine andere Wahl als zu gehen.
Etwas einfacher hat es mir gemacht, dass Nadine schon einen Tag vor mir gefahren ist um in Akaroa zu arbeiten. Aber was es mir schwere gemacht hat ist, dass Marie auf einmal da stand und jetzt auch angefangen hat im Hostel zu arbeiten.
Goodbye Methven, I´ll be back. Und dann werden die Gipfel der Berge Schneemützen tragen.
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