Sonntag, 31. Oktober 2010

Te Ananui Farm

Harrison und ich sind ohne Komplikationen nach Coromandel gekommen. Nur mal ein kurzer Eindruck wie es auf dem Weg dorthin aussah:

Und jetzt zur Te Ananui Farm, wo ich "wwoofe": Ihr werdet es nicht glauben, aber ganz im Ernst, es ist wahr. Ich fange mal bei den weniger spektakulären Dingen an. Die Farm ist riesig und besteht aus Weideland, Wald und mehreren Teiche (oder Teichs?).
Das Haupthaus sieht so aus:

Ist mehr ´ne Villa, war noch nie in so einem großen Haus.

Das ist der Pool, mit Meerblick (aktuell noch kein Wasser drin). Es gibt außerdem einen Jacuzzi, ebenfalls mit Meerblick (besonders auch nachts genial, nach getaner Arbeit mit einem unglaublichen Sternenhimmel, weil es hier kaum "Lichtverschmutzung" gibt) und mehrere Barbecue- und Feuerstellen.
Ich wohne mit Taylor (aus San Francisco) zusammen in unserem eigenen kleinem Häuschen, mit Küche, Badezimmer, Ofen, Terrasse, Meerblick, TV.
Der Blick nach dem Aufstehen sieht so aus:


Der Privatstrand so:


Spuren im Sand gibt es nur von Vögeln.
Ach komm, noch ein Strandbild, weil´s sooo schön ist.


Rob ist der Farmer, ursprünglich Schotte, seine Frau und Kinder wohnen allerdings in Tauranga. ein sehr netter Mann, höflich und intelligent. Er hat über 100 normale Kühe und 8 Scottish Highland Cows, die er zum Spaß züchtet, Hühner, wilde Enten, 3 Schafe, 2 Hunde (Doc und Buddy) , 2 Katzen (Patch und Sasha). Hier seht Ihr Sasha (in meinem Bett).

Außerdem wird Bio-Gemüse und Bio- Obst angebaut.
Bisher habe ich Kartoffeln und Mais angepflanzt....

...Rasen gemäht, daraus Kompost gemacht, die Kühe von einer Weide auf die nächste geführt, habe die Hühner gefüttert....(hier macht das Rob gerade)...

... bin Trakor gefahren und gefahren worden....

...den Garten umgegraben, Unkraut gejätet, gekocht, gegessen, viel guten neuseeländischen Wein getrunken, die Katzen und Hunde gefüttert, viele Pukekos gesehen (einheimische, seltsame blaue hühnerartige Vögel mit rotem Schnabel und Beinen), Feuerholz gemacht, elektrische Zäune gebau u.v.m..
Aber das Beste kommt erst noch: Rob hat einen Helicopter und wir werden demnächst mal einen Rundflug machen. Ihr könnt Euch jetzt schon auf die Bilder freuen.
Bin abends echt müde, mir tun fast alle Muskeln weh, aber es tut gut und macht mir unheimlich viel Spaß!

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Wwoofing

Schreibt man wirklich so und heißt in lang: Willing Workers on Organic Farms.
Funktioniert so: man geht auf eine Farm, die Bio-Produkte (Organic) anbaut, hilft da 4 bis 5 Stunden am Tag mit und bekommt dafür kostenlos Unterkunft und Verpflegung. Heißt: es kommt zwar kein Geld rein, aber man gibt auch nichts aus. Die Arbeit besteht meist aus Unkraut jäten im Garten, Pflanzen anpflanzen, hegen und pflegen etc..
So, und das mach ich jetzt erstmal. Harrison und ich fahren morgen nach Coromandel auf so eine Wwoofing- Farm. Man hat keinen Vertrag, das heißt, wenn es doof ist, kann ich jederzeit wieder fahren. Schauen wir einfach mal. Und dann in Ruhe nach Jobs suchen.
Ob es da Internet gibt oder nicht und wenn ja ob ich es nutzen darf weiß ich noch nicht. Von dem her kann es gut sein, dass der nächste Post ein bissle auf sich warten lässt.

Dienstag, 26. Oktober 2010

Graustufen und ein Baum

Es gibt nicht nur schwarz oder weiß, es gibt auch Graustufen. Stimmt. Somit muss ich sagen, dass Auckland tatsächlich nicht nur hässlich ist. Man muss die schönen Orte nur suchen und finden.
Hier der Blick von einem Lookout-Point (Fred Ambler Lookout) Richtung Osten:

Und hier Richtung Westen:

Hier gab es auch einen kleinen Park, und hier habe ich mich heute verliebt. In einen Baum.

Ich stelle jetzt einfach ganz viele Fotos von meinem Baum hier auf den Blog. Der war sooo groß, den konnte man nicht komplett auf´s Foto bringen.

Aber schaut mal wie die Äste wachsen.

Am Boden entlang und dann doch wieder hinauf. Total faszinierend. Den konnte man auch gut beklettern, meinen Baum. Manchmal sind es wirklich kleine Dinge (oder große Bäume) die einen glücklich machen. Faszinierend, mein Baum. Kommt wahrscheinlich auf den Bildern gar nicht so toll rüber wie er war, aber er war toll, mein Baum.




Noch eine kleine Anmerkung: Mein Geldbeutel platzt fast, aber nicht weil ich so viel Geld habe (das geht mir nämlich langsam aber sicher aus), nein,  sondern weil die Neuseeländer es noch extrem viel mehr mit Karten haben als wir.
Nach 2 Wochen habe ich die jetzt schon alle:

AA (ADAC)-Karte, Bankkarte, Hostel-Karte, Internetkarte, Telefonkarte, Supermarkt-Rabatt-Karte, YHA-Mitgliedskarte. Und die ganzen "Trink-10-Kaffee-und-krieg-einen-umsonst"-Karten sind da jetzt noch nicht dabei.
Ach ja, das ist mein Bett auf dem Foto. Ich schlaf lieber unten, hab oben immer Angst dass ich rausfalle nachts. Und es zieht nicht so aus den (IMMER!!!) undichten Fenstern.

Montag, 25. Oktober 2010

Exkurs: Sandflies

Neuseeland hat ja zum Glück keine giftigen oder gefährlichen Tiere (nein, keine Schlangen, keine giftigen Spinnen, keine Skorpione, keine Krokodile, gut, ein paar Haie, aber die machen mir an Land nichts aus).
Es gibt aber eine Tierart, die einen zur Weissglut bringen kann: die Sandflies.
Sandflies sehen so aus wie "Eintagsfliegen" oder "Fruchtfliegen", leben- wer hätte es gedacht- im Sand und beißen. Zum einen tut das höllisch weh. Zum anderen sieht man danach so aus:



Die Bisse (nicht Stiche) werden riesengroß, jucken etwa 3 Wochen lang, v.a. nachts unter der warmen Bettdecke. Nicht selten kratzt man sie deshalb im (Halb-) Schlaf auf, nur um dann noch länger etwas von ihnen zu haben.
Es gibt eine ganz süße Legende von den Maoris hier in NZ über die Sandlfies, die will ich Euch nicht vorenthalten:
Es war einmal, vor langer Zeit, da hat der Gott Tu-te-raki-whanoa die Fjorlands in Neuseeland erschaffen. Als er fertig war haben die ganzen Maoris die atemberaubende Szenerie betrachtet und vor lauter Gucken und Staunen nichts mehr gearbeitet. Das hat die Göttin Hinenuitepo wütend gemacht und sie hat die Sandflies erschaffen damit sie die Maoris beißen und sie sich wieder bewegen und weiter arbeiten.
Süß, gell?
Aber um mal wieder von der Romantik um diese Mistviecher wegzukommen: das einzige was gegen die hilft (Autan bringt mal überhaupt nichts) ist (hochdosiertes) DEET (Diethyltoluamid). Das Zeug ist zwar recht toxisch (Allergien, selten auch mal Epilepsien, verboten in Schwangerschaft und Stillzeit) und deswegen in Europa weitgehend verboten. Aber: es hilft!

Sonntag, 24. Oktober 2010

Kerstin

Ich habe gerade eine Email von Anna gelesen und das mit Kerstin erfahren. Ich weiss nicht, was ich sagen oder schreiben soll, moechte das aber irgendwie nicht einfach ignorieren. Von dem her dieser Eintrag.
Mit meinen Gedanken bin ich bei Kerstin, ihrer Familie, Freunden und Kollegen.
Bin geschockt.

Samstag, 23. Oktober 2010

Harrison

May I introduce to you:

Harrison!!! Heute habe' ich endlich Kakerlaken-Joe verkauft und mir direkt wieder ein neues Auto gekauft. Ich habe mich im Endeffekt gegen einen Campervan entschieden, da ich mich einfach nicht so recht wohl gefuehlt habe beim fahren. Schaetze die Kakerlakenerfahrung hat auch was damit zu tun. Keine Ahnung, jedenfalls wurde ich jetzt schon so oft vorm alleine Campen gewarnt, dass ich mich eh nicht mehr traue und ausserdem ist's noch viiiiel zu kalt nachts. Und wenn ich doch mal noch campen gehen will kaufe ich mir halt ein Zelt. So!
Harrison ist schon ein alter Junge, hat auch ein paar Macken, faehrt aber genial und hat nur 1.200 NZD (ca. 600 Euro) gekostet. Von dem her ist jetzt auch nicht sooo viel Geld weg sollte er in die Luft gehen.
Ich mag ihn!

Freitag, 22. Oktober 2010

Schattenseiten

Ich bin wieder in Auckland.

Muss glaub´ ich nicht mehr viel sagen.
Aber man soll ja immer das Gute sehen und optimistisch sein (ist ja meine absolute Stärke, haha). Aber fangen wir mal an: die Sonne scheint, es gibt auch schöne Fleckchen in Auckland.



Und wenn es einem nicht gut geht, dann muss man sich was gönnen, z.B. Ginger Beer!

Sieht man hier unten auf dem Bild. Ginger Beer ist jetzt nicht original aus aus NZ, gibt´s auch in England, ist aber super lecker!!!


Das hier ist der Countdown zum Rugby World Cup 2011. Zu dem Zeitpunkt 322 Tage, 2 h, 31 min und 7 sec. Da sind alle Neuseeländer schon total aufgeregt. Rugby ist DER sport hier, Fussball kommt erst jetzt langsam auf, nachdem sich die "All Whites" während der WM so gut geschlagen haben. Übrigens das einzige Team, das nie verloren hat- 3 x unentschieden, u.a. gegen die Italiener :-) trotzdem in der Vorrunde ausgeschieden.

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Exkurs: Silver Fern

Vielen, oder manchen, ist bestimmt schon aufgefallen, dass überall auf den Fotos Farn zu sehen ist.  New Zealand Silver Fern, Cyathea dealbata, ist ein Farnbaum, der bis zu 10 m  hoch werden kann und eine Art Nationalsymbol für NZ ist (es gibt sogar eine Bewegung die NZ-Flagge zu ändern und anstatt Sternchen und die englische Flagge ein Farnblatt drauf zu machen, wär ich voll dafür). Die Nationalmannschaften haben das Farnblatt auf dem Trikot (das "All Blacks"- Rugby- Team, weißes Farnblatt auf schwarzem Shirt; das "All Whites"- Fussball-Team, schwarzes Farnblatt auf weißem Shirt etc.).

Toll sieht es auch aus, wenn sich die einzelnen Farnwedel ausrollen, dann sind sie noch braun. Können bis zu 4 m lang werden.

Man kann hier bei einer Waldwanderung alle Stadien der Entwicklung sehen, ich bin immer wieder fasziniert.

Und hier sieht man, warum es "Silver Fern" heißt:

Die Unterseite ist silber, manchmal ist der ganze Waldboden silber (und Ihr wisst ja, ich mag silber).
Der ganze Exkurs war jetzt vielleicht ein bissle laienhaft, aber ich finde es interessant :-)

Mittwoch, 20. Oktober 2010

Grün, grün, grün...

...ist alles in Neuseeland!
Sobald man nur mal ein bissle von den Hauptstraßen (wenn man die so nennen kann) abkommt und einfach mal losläuft erlebt man sowas:



Macht glücklich! Grün soweit das Auge reicht.


Gekoppelt mit einer Ladung Endorphine durch´s Wandern macht es fast euphorisch.
Und dann kommt man abends zurück in den Backpacker und macht ein Barbecue mit den ganzen netten Leuten, die man kennengelernt hat.

Im Endeffekt waren wir nachher eine Runde  von 10 Leuten zwischen 21 und 45 Jahren, davon ein Franzose, ein Holländer, ein Kanadier, ein Italiener, ein Däne und 5 Deutsche. War super schön.

Am Tag drauf ging´s dann mit zweien aus dieser Gruppe nach Russel, liegt gegenüber von Paihia auf einer Halbinsel, am besten mit der Fähre (sind super klein, eher Bötchen) zu erreichen. Hier haben wir dann wieder Strandwanderungen gemacht.


Und am nächsten Tag eine Waldwanderung hin zu den Haruru Falls:


Und jetzt noch ein kleines Rätsel zum Abschluss: wo ist die Krabbe?

Die war RIESIG, und LILA!


Montag, 18. Oktober 2010

Coastal Walkway

OK, was macht man am besten nach so einen Schock wie jetzt gerade mit den Kakerlaken? Genau, man geht sich auspowern.
Habe eine wunderschöne Wanderung am Strand entlang gemacht, dann rein in den (subtropischen) Wald, zu einem Lookout-Point und einem kleinen Dörfchen namens Opua.




Danach ging es mir deutlich besser.

Aber die Sorgenfalte ist noch nicht ganz weg, ich schätze, das wird auch noch eine gewisse Zeit dauern.
Noch eine schlechte Nachricht: Sam ist gestorben, mein lieber kleiner Hase. Schnüff!
Hier nochmal ein Foto in memoriam:

Samstag, 16. Oktober 2010

Drama!!!

Mein Auto hat Kakerlaken!!! Iiiiiiiiiiiihhhhhhhhhhh! Pfui Teufel, das ist so widerlich. Bäh! Igitt. Jetzt hab ich mir gestern etwas gekauft, das nennt sich einfach "The Bomb". stellt man ins Wasser, dann fängt´s an zu qualemn und soll alles ausräuchern. Hab´s über Nacht gelassen und heute Morgen waren sie immer noch nicht tot, haben noch gezappelt. Hab sie in heißem Wasser ermordet.
Aber, hey, ganz im Ernst, wer weiß, wo die sich alle noch verstecken, in Ritzen, unterm Teppich und weiß gott noch wo. Und dann haben die Eier und schlüpfen irgendwann aus und alles geht von vorne los. Argh! Würdet Ihr in so einem Auto schlafen wollen? Oder reisen, das ganze Gepäck drin und, ohje. Nee, weg mit Big Joe, neues Auto her. Freu mich wahnsinnig darauf. Echt gaaanz toll, suuuper. Schnüff! :-(

Freitag, 15. Oktober 2010

DAS ist Neuseeland!!!

Raus aus Auckland, eine Stunde Richtung Norden gefahren und:

Und dann:

Das war echt unglaublich, in Auckland hat es noch geregnet,kaum war ich draußen kam die Sonne raus und nachdem ich das erste Mal angehalten habe und diese Ausblicke gesehen habe, war ich glücklich.
Auch Big Joe fährt ganz gut, den Berg hoch zieht er halt gar nicht, aber nun gut, dann fahre ich eben etwas gemütlicher in Zukunft (nicht wie in Schland).

Dann bin ich gegen Nachmittag bin ich in Paihia, Bay of Islands, Ostküste angekommen. Das Hostel ist noch genauso genial wie vor 5 Jahren, zwar 8-Bett-Zimmer, aber dafür jedes mit eigenem Badezimmer. Und so sieht es hier aus:






Wunderschön, oder?
Und was mache ich die ganze Zeit außer Wandern und Fotografieren?
L&P trinken und lesen, wie hier im Hostel, einfach ausspannen :-)

Übrigens, ich lese jetzt tasächlich "The House of God". hab mich ja jahrelang geweigert, das zu lesen, weil ich nicht demotiviert und desillusioniert werden wollte. Aber jetzt bin ich das ja von ganz alleine geworden, von dem her hab ich mir jetzt das Buch geschnappt. Und ich muss sagen, es kommt der Realität doch sehr nah. Schlimm. Aber gerade  genau das Richtige für mich.