Freitag, 5. November 2010

Fight and Flight

Manchmal ist es verwunderlich wie schnell sich Dinge ändern können. Taylor und ich haben die Flucht ergriffen und sind von der Farm weggegangen, eher überstürzt würde ich sagen.Wieso, weshalb, warum? Die Geschichte im Detail zu erzählen würde Stunden dauern. Ich versuche es mal kurz zu machen. Rob, der Farmer, ist eine sehr schwierige Persönlichkeit. Steinreich, hat alles was man sich nur wünschen kann und noch mehr.Und ist trotzdem nicht zufrieden. Er ist überempfindlich, nimmt jede Kleinigkeit persönlich, macht aus Mücken Elefanten. Er ist unorganisiert, braucht uneeingeschränkte andauernde Aufmerksamkeit, ist launisch und unberechenbar. Er hat einen ausgeprägten Hang zum Alkohol. Er hat kein Gefühl für die Schwächen oder Stärken der Wwoofer, die bei ihm sind, keine Menschenkenntnis (obwohl er das immer behauptet). Er hat Vorurteile (ich bin ein kleiner Nazi, Taylor (aus den USA) ist Kriegsliebhaber und isst nur Fast Food).
Kurzum: Obwohl die Gegend so wunderschön war und die Arbeit mir Spaß gemacht hat, hab ich mich nie richtig wohl gefühlt in seiner Gegenwart. Und man konnte seiner Gegenwart nie entkommen, da er abends nach dem Essen immer noch stundenlange Monologe gehalten hat über sich, sein Leben, wie toll er ist (eine "Ikone" in seinen Worten) etc.
Man hat als Wwoofer das Recht auf freie Tage, wir hatten keinen. Man soll nicht mehr als 5 h am Tag arbeiten, bei uns waren es 8 bis 9 Stunden.
Naja, jedenfalls kam es zu einem Eklat am Mittwoch Mittag, als Taylor einen Vorschlag gemacht hat, wie man die aktuelle Arbeit besser und schneller machen kann (ich hatte genau den gleichen Plan im Kopf wie sie) und da hat bei ihm irgendwas ausgesetzt. Er hat sie gebeten zu gehen. Kein Mensch versteht warum, er konnte es auch nicht erklären. Er meinte nur er fühle sich unwohl in ihrer Gegenwart, und das aus heiterem himmel. Die beiden hatten sich besser verstanden als Rob und ich uns verstanden haben und dann plötzlich sowas. Nun ja, ich habe mich dann spontan entschieden auch zu gehen. Zum einen weil ich mit dem Typen nicht alleine auf der Farm bleiben wollte. Und zum anderen, weil ich mich absolut unsicher und unwohl gefühlt habe. Ich mag keine Menschen, die ihre Macht so ausspielen. Und dass das die richtige Entscheidung war hat sich kurze Zeit später gezeigt als er unter Einfluss von Bacardi nochmal so richtig ausgetickt ist.
Kurzum: Der Typ hat ne Macke. Es muss ja auch einen Grund geben warum seine Frau und seine Kinder nicht mehr bei ihm der Farm wohnen, sondern in Tauranga (wir haben sie nie kennengelernt).
Auf jeden Fall habe ich Taylor eingepackt und sie, Harrison und ich sind weggefahren.
 Das ist Waihi Beach. Ich war auf den Tag genau vor einem Jahr schonmal hier.
Ich finde diese gestrandeten Baumstämme immer super. Das tolle ist, dass es niemand sie wegmacht, die bleiben einfach liegen. Sehen zum einen toll aus (vom Salz ausgebleicht) und man hat immer eine Sitzgelegenheit!
Wir haben uns entschieden, erstmal nach Tauranga zu fahren. Und ich muss sagen, es tut tatsächlich gut mal wieder in einer Stadt zu sein. Und ich habe es vermisst in Hostels zu sein, ich liebe die Athmosphäre und neue Leute zu treffen.
Wie gestern. Da haben wir uns beim Abendessen mit einer Neuseeländerin aus Auckland spontan entschieden noch in die Salzwassertherme nach Mt. Manganui zu gehen. Und das war sooooo entspannend.
Tauranga ist ein nettes Städtchen mit ein bissle mehr als 100.000 Einwohner (also groß für NZ). Liegt direkt am Meer.

Hier hab ich ein  Boot fotografiert, das fand ich genial, heißt Christina :-)

Die Straße heißt "The Strand". Hier gibt es jede Menge Pubs  (links) und wir werden heute Abend mal ein Bierchen trinken gehen. Außerdem ist heute "Guy Fawkes Day", und da gibt es Feuerwerk. :-)

2 Kommentare:

  1. hallo carina! ich habe zufällig deinen blog gefunden als ich die te ananui farm googelte. schöne fotos hast du :) allerdings musste ich jetzt wirklich schlucken, denn auch ich bin gerade aktueller wwoofer bei rob, und empfinde das alles ganz anders! was ist bei euch bloß passiert...?! wir geniessen jeden abend seinen leckeren und teuren wein, und ich bin so unglaublich froh, hier zu sein! ich habe selten einen so großzügigen und wunderbaren menschen mit wahrlich sehr viel menschenkenntnis getroffen und kann es absolut nicht verstehen, wie sowas passieren konnte. wir geniessen hier das privileg, mit in seinem helikopter zu fliegen, das jacuzzi und den pool zu nutzen, stundenlang (freiwillig) in der wunderschönen natur zu arbeiten und den tag mit einem bad im ozean an seinem strand ausklingen zu lassen. kurzum: es ist die beste zeit, die ich seit langem habe. ich hoffe, du hast bei deinen nächsten farmen mehr glück. viele grüße, anne

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  2. Hallo Carina,
    auch ich bin auf Deinen Blog gestoßen. Ich möchte Dir an dieser Stelle dringend den Rat geben, solche Dinge nicht im Netz zu veröffentlichen und Deinen Artikel entsprechend zu überarbeiten. Gekränkter Stolz hin oder her. Das, was Du hier geschrieben hast, ist nach dem StGB üble Nachrede, denn es entspricht nicht den Tatsachen.

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