Freitag, 19. November 2010

The Salmon Farm & Cafe

Salmon Farm & Cafe, liegt an der Westkueste Neuseelands, irgendwo zwischen dem Fox Gletscher und Haast am Paringa River. Naechste Tanke, Internet, Supermarkt oder Handy-Empfang: 60 km. Naechster  richtiger Supermarkt: 220 km. Man sollte denken, ein Cafe hat hier keine Chance zu ueberleben, oder? Aber hallo, und wie!! Das Cafe liegt direkt an einem der Haupt-Touri-Routen und da es das einzige Cafe weit und breit ist haelt hier quasi jeder an um etwas zu essen oder zu trinken.
Das Cafe sieht so aus:

Es liegt am Rande des Regenwaldes und steht auf Stelzen, denn der Boden ist ein Sumpf. Und in den Sumpf hineingebaut wurde die Salmon Farm, also Lachsfarm. Die Lachsfarm gibt es seit ueber 25 Jahren, das Cafe seit 13 Jahren. Der Lachs macht mir nichts aus, solange ich ih  nicht essen muss.

Hier sieht man den Eingansbereich:

Dann geht man ueber eine Holzbruecke durch den Regenwald, kommt auf einen Balkon von dem aus man die Lachse anschauen und fuettern kann und von dem aus man ins Cafe kommt.
Hier die Lachsfarm:

Ein bissle was zur Arbeit: ich arbeite 5 Tage/Woche etwa 10 h/Tag und habe dann 2 Tage frei. Ich fange um 8 Uhr morgens an, mache Sandwiches (v.a. mit Lachs), Kaffee (kann mittlerweile alles: Cappuccino, Cafe latte, Flat White und Long Black (beides NZ typisch), Espresso, Moccaccino), spuele viiiel Geschirr, kassiere ab, koche (v.a. Lachs), raeume Tische ab, putze etc..
Es ist schon harte Arbeit, aber es stresst mich nicht, auch wenn teilweise der Baer rockt. Es ist einfach so, dass ich mir denke: Was ist das Schlimmste, das passieren kann? Sagen wir, ich wuerde das Essen anbrennen lassen. Ja und, dann loesche ich es und mache ein Neues. Oder ich wuerde zu viel abkassieren. Na, dann kriegt der Gast halt Geld zurueck. Die Verantwortung und der Druck sind einfach nicht so wie in der Klinik. Das find ich sooo super und entspannend. Und abends ist wirklich Feierabend, wenn geputzt wurde, keine Arbeit , die eigentlich noch erledigt werden muesste (wie z.B. Briefe, Kodieren, QS und all der Mist, sorry, ist aber doch wahr). Und weil ich schon in ganz anderen Stressituationen gearbeitet habe bringt mich hier nichts aus der Ruhe. Auch wenn 3 Busse mit jeweils 25 Menschen gleichzeitig auftauchen. Die wollen ja "nur" was essen oder trinken und brauchen mich nicht dringend. Ist echt toll!!

Ja, und anscheinend mache ich meine Arbeit auch gnaz gut. Meine Chefin hat mich gestern "Champion" genannt und ich bekomme schon jetzt-nach nur einer Woche- eine Gehaltserhoehung! Yeah! Freude!!! :-)
Das einzige, was nicht immer so ganz stimmt ist die Athmosphaere im Team. Wenn Brenda, meine Chefin (Mitte 50) da ist, ist es immer ganz gut, denn sie verbreitet gute Laune, singt staendig und macht Witze. Ist eine total liebe Frau. Dann gibt es noch Annette (aus NZ, Ende 50), die so eine Art Oberschwester Hildegard ist. Sehr streng, z.T. bissig, und nur nett zu einem, wenn man gut arbeitet und keine Fehler macht. Kann aber sehr nett sein, wenn sie will. Ich denke unter der harten Schlae muss irgendwo ein weicher Kern sein. Sie ist sozusagen second in command.

Alice (Links) ist Franzoesin, seit ueber einem Jahr hier im Cafe und mit einem Sohn von Brenda zusammen. Sie ist eigentlich ne  Liebe und Froehliche, aber in Stresssituationen etwas barsch. Danach kommt sie immer und entschuldigt sich, ganz suess. Ich mag sie.
Lisa (rechts), tja. Kurz: ich mag sie nicht. Sie ist Deutsche, arbeitet hier die zweite Saison im Cafe. Sie ist barsch, kalt, arrogant, falsch, undhoeflich und doof. So.
Ja, und dann gibt es noch die arme kleine Anabel. Sie ist 19, Deutsche, erster Job. Und ich finde dafuer macht sie den Job echt ordentlich. Noch ein bissle unkoordiniert und unorganisiert, aber sie macht jetzt keine groben Fehler oder so. Jedenfalls moegen Lisa, Annette und Alice sie nicht  und behandeln sie ziemlich mies, was ich total unfaitr finde. Solche Menschen mag ich nicht besonders. Anabel ist meine Nachbarin und heute sind wir zusammen nach Wanaka gefahren (von woaus ich gerade blogge) um den neuen Harry Potter- Film zu schauen. Bin noch nie so weit (220 km) fuer einen Kinofilm gefahren, hihi! Jedenfalls bleibt Anabel nicht mehr lange, was ich sehr schade finde.

Und jetzt noch was: ich habe eine Haus:

Wohnzimmer mit Ofen (keine Zentralheizung, aber es ist auch nimmer so kalt und ich habe eine Heizdecke im Bett), Kueche, Schlafzimmer, Badezimmer, WC, Garage, Waschkueche (mit Trockner) und:

Einen Garten, angrenzend an den Regenwald. Die Voegelchen zwitschern hier extrem laut, was absolut schoen ist. V.a. die Tuis (einheimische Voegel). Auch Keas habe ich schon gesehen, aber von denen gibt es in Zukunft hier noch mehr zu hoeren und zu sehen.

Ich weiss, das Bild ist ein bissle dunkel, aber abends pfeifen die Tuis immer so schoen. Und wenn Ihr genau hinschaut sitzt ein Vogel auf dem Baumstumpf in der Mitte, das ist ein Tui.
Das Haus ist etwa 3 km vom Cafe entfernt und hat keine wirkliche Adresse, irgenwo am State Highway 6. Man schickt die Post an ein Postfach. Und das Beste: ich bezahle umgerechnet 90 Euro Miete im Monat (!!!), das ist kein Witz!

Ansonsten ist es so, dass es hier an der Westkueste haeufig regnet (deswegen auch der Regenwald :-)) Aber das stoert mich nicht, wenn ich arbeite. Und es haelt sie Sandlies fern. Die gibt es hier zu Tausenden, ach, was red'  ich, Millionen. Ich habe Bisse an den Haenden, Armen, Ruecken, Beinen (die kriechen unten durch die Hose rein) und am Allerwertesten (wie will man sich auf dem WC auch wehren, ey!). Mistviecher!!!
Bei schoenen Wetter ist es hier atemberaubendschoen, aber ich finde, auch an weniger guten Tagen ist es hier spektakulaer:
Werde an meinen freien Tagen die Gegend etwas naeher erforschen. Mit ein bissle Glueck (wie heute) hat man schoenes Wetter und kann einiges machen. Aber jetzt freue ich mich erstmal auf Harry Potter 7- Part 1.
:-)

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